Bildungsregion

Frauenpower am 30. April in der Akademie für Familienbildung. Faszinierende Frauen, die so unterschiedlich in ihren Lebensläufen und Erfahrungen sind und doch in ihrem Appell gleich: Seid mutig, wagt euch aus eurer Komfortzone und seid bereit für eure Träume und Ziele einzustehen!

Herzlichen Dank an 
Frau Heidrun Hausen [Personalleitung DELO]
Frau Kira Liebmann [Gründerin Akademie für Familiencoaching ]
Frau Corinna Ruggera [Unternehmerin Sole Runners]
Frau Stefanie Künneke [Teamleitung Hilti]
Frau Theresa Steiner [Maschinenbauingenieurin Automobil bei EDAG Group]

Sie erzählten von ihren Lebenswegen, wie sie ihre Entscheidungen teils gegen den Willen der Umwelt getroffen und umgesetzt haben. Dass es immer einen Preis kostet seine Ziele zu erreichen und dass man bereit sein muss, diesen zu zahlen. Ob in einem Männer- oder Frauen-dominierten Team, es ist wichtig zusammenzuhalten, sich gegenseitig zu unterstützen und andere Frauen nicht als Konkurrenz wahrzunehmen. Nutzt das Potential, brecht patriarchale Strukturen auf und wachst gemeinsam.

Der Frage „Was bedeutet Erfolg?“ stellten sich die fünf Frauen unterschiedlichster Branchen und Generationen, dabei kamen sie doch zu einem sehr ähnlichen Schluss. Erfolg definiert sich individuell je nach Lebenssituation, Alter, Beruf und bedeutet im einen Moment Karriere, Geld und Führungsposition und im nächsten vielleicht Familie, kleine Augenblicke des Glückes, in denen man anderen eine Freude macht, Menschen vernetzt oder über sich hinauswächst und unbekanntes Terrain betritt. 
Besonders inspirierend waren die Lebensläufe der Gäste. Sie verdeutlichten, dass das Leben bunt ist und die Wege vielfältig. Kurz nach der Geburt des Kindes kaufte Frau Hausen ein Unternehmen und konnte durch eine weise Partnerwahl Karriere und Familie unter einen Hut bringen. Manch eine wird mit ihren Führungsqualitäten entdeckt und mit 24 Jahren dazu erkoren Führungskraft zu werden, so wie Frau Künneke, die es gar nicht darauf angelegt hatte. Mit Mut zur Veränderung kann Frau Ruggera auf einen bunten Lebenslauf blicken und ließ sich mit 49 Jahren noch einmal ganz neu ein. Frau Steiner, als Jüngste im Kreis, muss ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen, denn jede und jeder kann stolz auf den eigenen Weg sein. Als Ingenieurin in der Automobilbranche zeigt sie, was Frauen in Männerdomänen erreichen können. Während Corona ein Unternehmen gründen und dabei Kinder großziehen, Kira Liebmann zeigt wie das gelingt.

Vielen Dank auch an die Stadtwerke Landsberg, die zum Start der Freibadsaison Inselbadkarten zur Verfügung stellten! 
Bilder von Julian Leitenstorfer

Zukunftschancen mit Nischenjobs

Vier spannende Gäste erzählten am 26. März von ihrer eher besonderen Berufswahl, das Leben und Arbeiten in einer Nische und machten den jugendlichen Zuhörenden Mut etwas Außergewöhnliches zu wagen. Was interessiert dich? Für was kannst du dich begeistern? Finde deine Leidenschaft und cluster deine Interessen stufenweise sodass du am Ende immer klarer hast wohin du willst. Lass dich durch Menschen unterstützen und beraten, die Dich kennen. Worin bist du gut und was liegt dir vielleicht nicht so sehr? Hör auf dein Bauchgefühl und lass dich in Praktika inspirieren und begeistern.

Herzlichen Dank an 
Frau Eva Kodera [Buchbindemeisterin]
Frau Ruth Hecking [Maßschneidemeisterin]
Frau Stefanie Dick [Umwelttechnologin]
Herr Thomas Schmid [Botschafter für die Duale Ausbildung - Kompetenzzentrum Christiani Landsberg]

Für das Morgen gewappnet ist Stefanie Dick, denn als Umwelttechnologin am Abfallwirtschaftszentrum in Hofstetten weiß sie, dass Müll die Zukunft ist. Mit Interesse für Chemie, Physik und Mathe, Freude an Menschenkontakt und Lust anzupacken, ist man in dieser noch-Männerdomäne richtig. Thomas Schmid vom Kompetenzzentrum Christiani in Landsberg schilderte, wie er aus dem Handwerk stammend über die großen Kammern in den Bildungssektor kam. Er betonte wie wichtig es ist, sich richtig zu informieren und herauszufinden, was man erreichen möchte. Es gibt unzählige Berufsausbildungen und Studiengänge, man muss sich nicht für einen der Top10 entscheiden, aber bereit sein auch für seinen Traumberuf umzuziehen und Kompromisse einzugehen. Wer seine ganz persönliche Nische gefunden hat und diese zu seiner eigenen macht, dem / der ist die Zukunft sicher. Eva Kodera zeigte einen Einblick in das Leben einer Buchbinderin - einerseits ist sie Angestellte bei der Buchbinderei Lutz-Eitel in Ravensburg und stellt Verpackungen für beispielsweise Exponate von Museen her und andererseits hat sie sich mit „Wortschmuggler“ selbstständig gemacht. Ebenfalls voller Leidenschaft erzählte Ruth Hecking über ihr Wirken als Maßschneidermeisterin in Landsberg und ihre Zeit beim Werbefilm. In ihrem Atelier in der Alten Bergstraße bildete sie über die Jahre sehr viele junge Frauen aus, schneidert Brautkleider und appellierte an die Leidenschaft der jungen Menschen, die unerlässlich für einen erfüllenden Beruf ist.

Wichtig ist es mit Freude in die Arbeit zu gehen, seine Leidenschaften vom Beruf zur Berufung zu machen. Unabhängig vom Schulabschluss - findet den Beruf, für den ihr brennt!
Bilder von Julian Leitenstorfer

Am 27.02. fand die zweite Podiumsdiskussion der Reihe BILDUNG IM BLICK in der Realschule Kaufering zum Thema "Warum ist Jungsein so anstrengend?" statt. Mit spannenden Gästen ging es um die Frage, ob Jungsein anstrengend ist, was es so herausfordernd macht und wie man dem begegnen kann. Mit statt über junge Menschen zu sprechen war das Ziel des Abends und gelang mit dem Engagement von Mia, Paulina und Justin. 

Klar ist die Zeit des Erwachsenwerdens mit all den Dingen, die auf einen zu kommen nicht einfach. Man bedenke nur einmal die Auswahlmöglichkeiten nach dem Abschluss - 327 Ausbildungsberufe in Bayern und ~9500 Bachelorstudiengänge. Das Spektrum ist riesig, die Optionen vielfältig und gleichzeitig möchten junge Menschen neben der Berufsorientierung natürlich auch noch ihren Lebensunterhalt bestreiten, selbstständig werden und Verantwortung übernehmen, aber eben auch noch Zeit für sich und ihre Freunde haben. Das ist aber kein Problem unserer heutigen Jugend, sondern ein Prozess, der sich in jeder Generation wiederholt. 
 

Herzlichen Dank an 
Frau Mia Fischer [SMV am Rhabanus-Maurus-Gymnasium in St. Ottilien]
Frau Paulina Zinkl [SMV am Rhabanus-Maurus-Gymnasium in St. Ottilien]
Herr Justin Barckholt [stellv. Landkreisschülersprecher der Mittelschule Fuchstal]
Frau Yvonne Wagner [Lerncoachin aus Landsberg]
Herr Simon Gall [Vertreter gesundheitliche Selbsthilfe und Gründer Amor Fati e.V.]
Frau Katharina Mayer [JAS Berufliche Schulen Landsberg]

Die beiden Schülerinnen des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien, Mia Fischer und Paulina Zinkl, erzählten von ihren Sichtweisen auf das Leben, ihre Erlebnisse als Gymnasiastinnen der 11. Klasse die sich in der Berufsorientierungsphase befinden und immer wieder an schulischen Projekttagen zu Projektmanagement, Resilienz oder Mental Health teilnehmen und mitorganisieren. Ihnen ist bewusst, dass man sich anstrengen muss, um auf den metaphorischen Berggipfel zu gelangen, das haben beide Frauen klar betont und formuliert. Justin Barckholt, stellvertretender Landkreisschülersprecher, weiß, wo er sich beruflich nach dem Abschluss im Herbst sieht und zeigte seine Perspektive als Fuchstaler Mittelschüler und Bewohner eines Mehrgenerationenhauses auf. Der junge Mann ist davon überzeugt, dass jede Zeit eigene Herausforderungen mit sich bringt und bestach durch seine direkte und reflektierte Art. Yvonne Wagner als Landsberger Lerncoachin berichtete über ihren eigenen Weg und legte ihren Fokus darauf, dass das Leben geil ist und man es schaffen kann mit den Herausforderungen umzugehen, wenn man daran arbeitet. Natürlich hängt ein ganzes System aus Familie, Lebensumfeld, Schule, Freundschaften etc. mit dran, aber ein paar Stellschrauben kann man (mit Hilfe) bewegen. Laut ihr hat jede Generation ihre eigenen Päckchen zu tragen und der heutigen Jugend schreibt sie den Umgang mit der eigenen Psyche zu. Ein Thema, bei dem Simon Gall anschließt. Der knapp Dreizigjährige hat in seinem Leben verschiedenste berufliche Wege ausprobiert, hat die Welt bereist und ist nun dort glücklich, wo er ursprünglich nie hinwollte: in den Familienbetrieb auf dem Land. Als Betroffener einer psychischen Erkrankung hat er lange nach seinem Platz gesucht und die Selbsthilfegruppe Amor Fati e.V. ins Leben gerufen. Das Thema psychische Gesundheit betrifft sämtliche Altersgruppen und begleitet uns ein Leben lang. Es ist Zeit Tabuthemen anzusprechen und auf die Bühne zu bringen. Als sechster Gast war Katharina Mayer mit von der Partie und vertrat als Jugendsozialarbeiterin (JAS) an der Berufsschule Landsberg jene, die sich in ihrer Lebenswelt Beistand / Hilfe holen. Sie ermutigte dazu, die vorhandenen Unterstützungsangebote anzunehmen und berichtete von den Themenfeldern der Azubis, die zu ihr kommen sowie von den Aufgabenfeldern der ~30 JAS-Fachkräfte im Landkreis. 

Die Zuhörenden erlebten einen wertschätzenden Austausch auf Augenhöhe, der ihnen die Bedeutung aufzeigte über die Schwierigkeiten und Glücksmomente im Leben zu sprechen. Es ist wichtig Tabuthemen wie beispielsweise die psychische Gesundheit anzusprechen und nicht in Schweigen zu hüllen. Herzlichen Dank für den Mut, die ehrliche Direktheit und inspirierenden Beiträge der Teilnehmenden!
Bilder von Julian Leitenstorfer

Der Auftakt der Podiumsdiskussionsreihe BILDUNG IM BLICK fand am 24. Januar 2024 in der Aula der Mittelschule Fuchstal statt. Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und die Zeit des Übergangs zwischen Schule und Berufswelt. Die Abende für junge Menschen geben die Möglichkeit Inspiration zu sammeln und Aha-Momente zu erleben.

Zum Motto „Perfektion oder nur einBildung“ teilten fünf Gäste mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen und verschiedenen Berufsfeldern auf spannende und begeisternde Weise ihre Erfahrungen.

Herzlichen Dank an
Herr Markus Wasserle [stellvertretender Landrat und Unternehmer]
Herr Dr. Stefan Hill [Gynäkologe und plastischer Chirurg]
Frau Ina Fennell [Influencerin und berufstätige Mutter]
Herr Thomas Binder [Schulpsychologe der Beruflichen Schulen Landsberg]
Herr Lino Sliwinski [Vertreter der queeren Community Landsberg]

Es ist wichtig im Leben Menschen zum Reden um sich zu haben, Sicherheit durch Schulen / Ärzte / Freundschaften oder Familie zu erfahren und nicht aufzugeben seinen Traum vom Glück zu verfolgen. Das ist nicht einfach, aber man kann es schaffen. Sprecht über eure Sorgen und Freuden. Nutzt die Schulen als Schutzraum, um euch auszuprobieren, zu entfalten und das wahre Ich auszuleben.

Lebensentscheidungen wie die Berufswahl werden von Eltern und der Gesellschaft unterstützt und beeinflusst. Das ist gut und wichtig, aber gut gemeint wird nicht immer gut. Das erlebten die Gäste, indem sie nach dem Abschluss ihrer ersten Ausbildung noch einmal umsattelten oder zu sich und den eigenen Entscheidungen standen und so ihr Glück fanden. Die Botschaft: Es ist okay sich zu irren, am Ende kommt man auch mit Umwegen ans Ziel.
Bilder von Julian Leitenstorfer